Montag, 3. Oktober 2011

Captain America - The first Avenger (Kritik zum Film)

So endlich habe ich Zeit gefunden meine erste Filmkritik zu schreiben. Ich hoffe ich werde in den kommenden Wochen noch mehr Zeit haben zu schreiben. Wir werden sehen. Nun zu meinen Kritiken. Ich werde nichts verraten, was man nicht im Trailer gesehen hat und werde mich mit inhaltlichen Andeutungen zurückhalten. Generell sind meine Kritiken meine persönliche Meinung auch wenn ich versuchen werde objektiv zu bleiben. Ich neige dazu zu übertreiben und bitte euch mir das nachzusehen.

Captain America - The first Avenger

Genre: Comicverfilmung

Captain America ist eine Marvel Filmproduktion, die die Reihe, die mit Iron Man begann fortführt. Sie erzählt die Entstehung der Hauptmitglieder der Rächer, einer Gruppe von Superhelden.
Im Film Captain America geht, wie nicht anders zu erwarten, um Captain America oder besser darum, wie aus dem einfachen Jungen Steve Rogers der erste Superheld wurde. Direkt am Anfang des Films wird das große Problem des Comics sichtbar. Denn der In den 40ern erschienene Comic hatte eindeutig eine Propagandafunktion. Der Film kann diesem Problem nicht entgehen.
Ein kleiner schmächtiger junger Mann, dessen körperliche Nichteignung zum Helden im Film extrem übertrieben daher kommt, wünscht sich nichts sehnlicher als im zweiten Weltkrieg für die Alliierten zu kämpfen. Allerdings will den körperlich völlig Ungeeigneten niemand haben. Der Wendepunkt ist ein neuartiges Serum, dass den Probanden zu einem perfekten Menschen machen soll. Steve wird dafür ausgesucht, weil er unerschütterlichen Willen und Mut aufweist. Steve Rogers wird Captain America. Bis hierher ist der Film ein reiner Amerika Propagandafilm. Amerika hier...Amerika da. "Ich will für mein Land kämpfen aber keiner lässt mich." Der Film hält sich damit recht nah an der Comicvorlage, aber wie gesagt hatte auch die Schwächen. Amerikaner können dem Anfang des Films vielleicht was abgewinnen, weil deren Patriotismus angeregt wird. Alle Anderen werden das wohl eher lächerlich finden, zumal der patriotische Charme der Armee in Deutschland völlig untergeht.
Nach der "Verwandlung" beginnt der eigentliche Film. Captain America wird der neue Vorzeigesoldat der USA. Er reist nach Europa und verhaut Nazis. Naja nicht ganz. Im Comic war das zwar so aber aus Gründen die niemand versteht spielen die Nazis im Film eine extrem untergeordnete Rolle. Der Oberbösewicht ist ein Nazi auf Alleinherrschaftsabwegen. Klingt seltsam...fühlt sich im Film auch so an. Die "Bösen" sind trotz extrem überlegener Waffentechnologie alle nur Statisten in einem Captain America Schaulaufen. Das ewig wiederholende "Heil Hydra" bestätigt das noch. Die Hydra war auch im Comic der Hauptdrahtzieher des Bösen, allerdings gingen Hydra und das Nazideutschland damals Hand in Hand. Im Film ist die Hydra das Böse. Die Nazis tauchen nur am Rand mal auf. Der Rest des Films ist schnell erklärt. Captain America verhaut Leute und obwohl ohne besondere Superkräfte ausgestattet stets ohne Schaden davon zu nehmen. Dies trifft irgendwie nicht ganz den Stil der Zeit. Eigentlich hatten wir uns schon von den unverwundbaren Superhelden entfernt. Wir haben in der neueren Filmgeschichte die Superhelden kennen und lieben gelernt, die trotz ihrer besonderen Fähigkeiten Schwächen haben. Ein Spiderman, der seine Rachegelüste nicht unterdrücken kann, ein Iron Man mit ausgeprägtem Narzissmusproblem oder ein Batman mit Selbstzweifeln. Aber vor allem mögen wir Superhelden, die auch mal einstecken müssen, die verletzt werden, die Hilfe von anderen annehmen müssen. Dieser neuen Entwicklung verschließt sich Captain America komplett. Er kriegt ab und zu auch mal was ab aber seine Rückschläge dauern im Schnitt fünf Sekunden und er steckt auch Explosionen aus nächster Nähe besser weg als Wolverine und danach rettet er wieder die Welt.
Alles in allem lässt sich zur Story sagen: Sie ist vorhersehbar. Alles was storytechnisch in Captain Amerika veranstaltet wird hat man schon mal gesehen. Die Parallelen zu anderen Filmen sind unübersehbar.

Zur Technik kann ich folgendes sagen: Schöne Explosionen. Viel mehr war an Technik auch nicht zu sehen. Das New York der 40er ist im Film recht hübsch ist aber nur kurz zu sehen. Der Hauptteil des Films findet in Fabrikanlagen oder anderen eher tristen Innenräumen statt. Es gibt etwa fünf Minuten Außenszenen und die sind nicht mal spektakulär. Die 3D Effekte sind ganz nett...mehr aber nicht. Konvertiertes 3D kann einfach mit reinen 3D-Filmen nicht mithalten. Im Vergleich zu Transformers 3 oder Tron Legacy ist Captain America einfach auf dem Niveau einer Handykamera.

Noch ein Wort zu den Darstellern. Chris Evans passt optisch gut in die Rolle des körperlich perfekten Steve Rogers, allerdings fehlt mir der Witz und Charme mit dem er den (auch Marvel) Superhelden Johnny "die menschliche Fackel" Storm verkörpert hat. Auch die anderen teils hochkarätigen Schauspieler bleiben unter ihrem Niveau. Einzig Hugo Weaving spielt den Oberschurken auf die altbekannte Agent Smith Tour. Das haben wir zwar auch schon gesehen aber ist trotzdem immer wieder schön. Besonders hervorheben möchte ich Dominic Cooper, der im Film, den Vater von Iron Man, Howard Stark verkörpert. Eine wirklich brauchbare schauspielerische Leistung, gelungene Adaptierung von Robert Downey Jr.s Darstellung von Tony Stark. Die paar Szenen mit ihm lockern den Film tatsächlich etwas auf und lassen so manchen Marvel-Fan in Erinnerung an die Iron Man Filme schmunzeln. Aber selbst ein weiterer Cameo-Auftritt von Samuel L. Jackson kann hier nichts mehr retten. Hoffen wir auf The Avengers.

Fazit:

Story: Schwache Story, keine Spannung, vorhersehbarer Verlauf, langweiliges Ende, schwacher Film.

Technik: Sehenswerte Explosionen, nichts Weltbewegendes

Darsteller: schwacher Hauptdarsteller Chris Evans, gute Leistung von Hugo Weaving und Dominic Cooper


Gesamturteil: Ich bin obwohl ich ein Marvel-Fan bin ziemlich enttäuscht. Die vergangenen Verfilmungen ließen mich hoffen, das auch aus Captain America ein richtig guter Film werden könnte. Allerdings scheint die Comicvorlage storytechnisch zu lähmen. Bei anderen Filmen springt bei Storyschwächen die Technik oder ein herausragender Hauptdarsteller ein. Hier nicht. Für Fans des Comics vielleicht sehenswert aber für jeden der den schon nicht mag sollte der Film tabu sein.

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